Wir alten Nähhasen haben auch alle man ganz klein angefangen! Viele Dinge sind automatisiert, und man macht sich darüber keine Gedanken, bis man durch Zufall entdeckt, dass es jemand anders macht!
Aber es gibt sehr viele Wege, die zum Ziel führen.
Ich habe mir über Jahre vieles angeeignet und daran möchte ich euch teilhaben lassen.
In einer Nähgruppe hat letztens jemand gefragt, ihr redet immer von Schnittmuster zusammen kleben und ausschneiden, kann mir jemand erklären, was ihr damit meint?
Erst gibt viele unterschiedliche Formen, wie ein Schnittmuster vorliegen kann.
Die älteste Variante ist wahrscheinlich die alten Schnittmusterbögen, die ihr von euren Omas kennt, die in vielen Nähzeitschriften sind.
Gerade die Schnittbögen für Bekleidung sind oft sehr wirr und hat viele Linien. Da ihr ja den Schnittbogen für mehrere Schnitte und Größen mehrmal verwenden wollt, erkläre ich euch eine von vielen Möglichkeiten.
Als erstes benötigt ihr Übertragungspapier, Abpauspapier oder Seidenpapier. Viele verwenden für kleine Schnittmuster günstiges Backpapier als Alternative oder ihr kauft euch eine dünne große Papierrolle, die leicht durchscheinend ist.
Legt dieses durchscheinende Papier auf eure Schnittmuster und übertragt die Linien auf euer Abpauspapier. Dieses legt ihr dann auf euren Stoff.
Zusätzlich müsst ihr euch spezielles Kopierpapier und ein Kopierrädchen besorgen. Legt das Kopierpapier (meist weiß, blau oder orange) unter euren Stoff (rechte Seite oben)!
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Kopierrädchen und Kopierpapier |
Auf dem Stoff kommt das Abpauspaier mit eurer nachgezeichneten Linie. Jetzt müsst ihr eure Linie "abrädeln". Dadurch, dass ihr mit dem Kopierrädchen die Linien nachfahrt, wird das Papier leicht perforiert und durch den Druck der einzelnen Zähnchen des Rads, wird die Farbe auf die linke Seite des Stoffes übertragen.
Dies ist dann später genau eure Nahtlinie.
Heutzutage liegen die meisten Schnittmuster in digitaler Form als pdf vor. Meist enthält es nur ein Schnittmuster (z. B. ein Oberteil) in verschiedenen Größe und unterschiedlichen Varianten,
wie hier das
Shirt to go.
Diese Ebooks enthalten sehr genau und detaillierte Nähanleitung mit vielen Bildern der einzelnen Nähschritte. Das ist natürlich super, wenn man keine Mutter oder Oma hat, die einem das Nähen beigebracht hat. Diese Schnittmuster mit Anleitungen nennen sich Ebooks.
Das Schnittmuster müsst ihr euch mit einem Drucker ausdrucken. (Am besten vom PC, ansonsten kann es sein, dass das Schnittmuster nicht in Originalgröße erscheint.)
Da die meisten nur einen Din A 4 Drucker zuhause haben, ist das Schnittmuster für euch in vielen Din A 4 Blätter zerlegt. Diese müsst ihr dann nach dem Ausdrucken wieder zu einem großen Schnittmusterbogen zusammenfügen. Kontrolliert bitte immer das Kontrollkästchen, damit sich der Druck nicht verschoben hat.
Bei meinen Ebooks haben die Schnittmuster immer senkrechte und waagrechte Linien, die passgenau wieder aufeinder geklebt werden müssen.
Dafür schneide ich immer auf einer Seite den Streifen ab und kann es genau an das andere Blatt anlegen.
Wenn ihr euern Schnittmusterbogen mit Klebstreifen wieder zuammengefügt habt, könnt ihr genauso wie bei den Schnittmusterbögen aus den Zeitschriften vorgehen.
Da ihr aber das Schnittmuster ja immer wieder neu ausdrucken könnt, schneide ich mir die entsprechende Größe mit einer Schere aus und stecke das Schnittmuster mit Stecknadeln oder Nähgewichte auf meinem Stoff von rechts fest.
Tipp:Ich nutze gerne meinen schweren Klebstreifenabroller als Gewicht, damit sich das Schnittmuster auf dem Stoff nicht verschiebt.
Wenn ihr ein Oberteil näht, ist häufig das Rückteil identisch den Vorderteil bis auf den Halsauschnitt.
Somit schneide ich oft erst das Rückteil auf Stoff zu. Dann schneide ich an meinem Schnittmuster für das Vorderteil den Halsauschnitt weg und kann das gleiche Schnittmuster nochmals verwenden, ohne das ich es ein zweites Mal ausdrucken muss.
Viel Spaß beim Vorbereiten eurer Stoffteile!
Ich hoffe, euch kann euch mit meine Tipps das "Nähen lernen" erleichtern.
Herzlichst, eure Iris